Das zerstrt den Fuball! - Schiedsrichter Undiano 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-16

In WM-Spielen zwi­schen Deutsch­land und Jugo­sla­wien hat es schon ziem­lich unap­pe­tit­liche Szenen gegeben. 1998 in Frank­reich zum Bei­spiel. Da spuckte Sinisa Miha­j­lovic dem Deut­schen Jens Jere­mies in den Mund. Geahndet wurde die Attacke damals nicht. Im Ver­gleich dazu war das gest­rige Duell zwi­schen den Deut­schen und den Serben, den Nach­fol­gern der Jugo­slawen, eine sehr gesit­tete Ange­le­gen­heit.

Beim Blick in den Spiel­be­richt des Schieds­rich­ters aller­dings könnte man zu einer ganz anderen Ansicht gelangen. Acht Gelbe Karten zückte der Spa­nier Alberto Undiano, und Deutsch­lands Stürmer Miroslav Klose schickte er schon kurz vor der Pause mit Gelb-Rot vom Feld. »Es war ein faires Spiel, dafür ist das ein­fach zu viel«, sagte Bun­des­trainer Joa­chim Löw. Bas­tian Schwein­steiger drückte seinen Ärger weniger diplo­ma­tisch aus: »Für mich ist das ein Witz. Wenn es in jedem Spiel eine Rote Karte gibt, kann was nicht stimmen. Das zer­stört den Fuß­ball. Das macht keinen Spaß mehr.«

Undiano hatte eine Linie – die hielt er kon­se­quent durch

Wenn man etwas Posi­tives über Señor Undiano sagen will, dann das: Er hatte eine Linie – und die hielt er kon­se­quent durch. Seine Linie aber war von Beginn an höchst klein­lich. Die Zahl der Gelben Karten lag deut­lich über dem bis­he­rigen Schnitt des Tur­niers (vier pro Spiel). »Miro geht zweimal zum Ball, das sind nor­male Zwei­kämpfe«, sagte Schwein­steiger. »Aber der Schieds­richter gibt sofort Gelb.«

Der Ein­druck, dass die Regeln bei WM-End­runden peni­bler aus­ge­legt werden als im nor­malen Leben, ist nicht neu. Die Fifa hat ihre wich­tigste Ver­an­stal­tung häu­figer als Ver­suchs­labor für eine neue Regel­aus­le­gung genutzt – und damit vor allem Ver­wir­rung gestiftet.

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