Vergesst den Bayern-Dusel! - Warum sich Bayern Mnchen 11FREUNDE

Publish date: 2024-11-23

Die Welt ist unge­recht, denn The Winner Takes it all. Vor allem natür­lich der böse FC Bayern, der das meiste Geld hat und die besten Spieler und sowieso das beste alles. Außerdem hat er das Glück so gepachtet, dass es sogar ein eigenes Wort dafür gibt: Bayern-Dusel. Am Mitt­woch war mal wieder Dusel-Time und zwar im beschau­li­chen Breisgau, wo die lieben Frei­burger zu Hause sind und sich so geschickt und tapfer gewehrt hatten, dass es zu Beginn der Nach­spiel­zeit 1:1 stand. Doch als sie vorbei war, stand es 1:3, weil die fins­tere Groß­macht in der 90.+2 und der 90.+5, wie das heut­zu­tage heißt, zuge­schlagen hatte. Und das erste Tor hatte auch noch ein Youngster namens Joshua Zirksee geschossen hatte, dessen Namen vorher wahr­schein­lich nicht mal alle Bayern-Fans gehört hatten.

Da hatten wir mal wieder den Salat, klarer Fall von Bayern-Dusel. Eine Nation trau­ma­ti­sierter Fuß­ball­fans heulte auf. Schließ­lich konnte doch jeder erzählen, wie sich die eigene Mann­schaft mal, ob damals 1983, 1997 oder wann auch immer mal unheim­lich toll gegen die durch­rei­senden Super­stars gewehrt hatte, um im letzten Moment doch noch den ent­schei­denden Nacken­schlag zu bekommen. Und wer’s nicht selbst erlebt hat, darf immer noch auf Ham­burg 2001 ver­weisen.

Den Bayern-Dusel gibt es nicht!

Letzter Spieltag, Bayern braucht einen Sieg, sonst ist Schalke Meister. Dort ist das Spiel schon vorbei, Rollo Fuhr­mann macht sich durch Ver­brei­tung einer Fal­sch­nach­richt unsterb­lich. Aber in Ham­burg ist es noch nicht zu Ende. Markus Merk legt einen Rück­pass auf Ham­burgs Tor­wart als Rück­pass aus, der heute nie als Rück­pass aus­ge­legt würde, Bayern bekommt einen indi­rekten Frei­stoß im Straf­raum und irgendwie findet Patrick Ander­sons Schuss den Weg ins Tor. Mega-Dusel! Weiter immer weiter“-Kahn rupft die Eck­fahne raus. Ewiges Schau­dern bei allen, die es nicht mit den Bayern halten. Spä­tes­tens seither ist der FC Bayern wie diese Figur im Hor­ror­film, von der man immer schon glaubt, dass sie jetzt aber wirk­lich erle­digt ist, dann aber doch wieder mit dem Messer im Trep­pen­haus steht. Oder im Straf­raum. Scream!

Nur, bevor wir hier end­gültig abschweifen: Ver­gesst den Bayern-Dusel! Es gibt ihn nicht, oder wirk­lich nur sehr selten, aber nicht häu­figer als bei … (hier bitte Namen des Lieb­lings­klubs ein­fügen). Was wie Dusel aus­sieht, ist leider näm­lich nur Aus­druck dessen, was ein­gangs schon fest­ge­stellt wurde: meistes Geld, beste Mann­schaft, bestes alles.

Schalter umlegen

In Frei­burg etwa erlaubte der FC Bayern seinem Gegner 15 Tor­schüsse, also eine absurd hohe Zahl für ein Spit­zen­team. Selber schossen sie aber 22 Mal aufs Tor. Nach einer halben Stunde hätte es eigent­lich schon 3:0 für den Titel­ver­tei­diger stehen müssen, und als es end­lich wenigs­tens 1:0 stand, legten sich die Gäste zur Ruhe. Eher so als Dödel-Bayern. Es hätte nach dem Aus­gleich durchaus noch schlimmer können für sie, aber letzt­lich hatte Bayern die ins­ge­samt bes­seren Tor­chancen als die Gast­geber. (4,41 : 2,14 Expected Goals zu Gunsten der Bayern, wen’s inter­es­siert.) Der Zeit­punkt ihres Sieges war glück­lich, aber der Erfolg selber ent­sprang halt keiner Schrulle des Schick­sals.

Letzt­lich ist Bayern-Dusel eigent­lich eher die Abwe­sen­heit von noch ein biss­chen mehr Dusel bei den Besiegten. Denn den braucht man halt, um gegen eine der Kon­kur­renz turm­hoch über­le­gene Mann­schaft was holen zu können. Eine Mann­schaft, die also zum Ende auch mal einen sechsten Gang finden kann, den alle anderen nicht haben, nachdem sie vorher rum­gedödelt hat. Wenn wir von Bayern-Dusel reden, reden wir eigent­lich von einer Bayern-Qua­lität, so dass sich der FC Bayern letzt­lich nur selber schlagen kann.

ncG1vNJzZmhpYZu%2FpsHNnZxnnJVkrrPAyKScpWemmr%2BosdKsq2aclaN6o63YnqmnZZSqwKa4jmpnbm5hZ4U%3D